Warum Sie Ihre Zahnfüllung erneuern sollten

Eine Zahnfüllung dient dazu, beschädigte oder von Karies befallene Zähne zu stabilisieren und deren Funktion sowie Ästhetik zu erhalten. Doch Zahnfüllungen halten nicht ewig. Eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls eine Erneuerung der Zahnfüllung sind essenziell, um weitere Zahnschäden zu vermeiden. In diesem Artikel erklären wir, wann und warum eine Erneuerung notwendig wird und worauf Sie achten sollten.

Wann muss eine Zahnfüllung erneuert werden?

Die Haltbarkeit einer Zahnfüllung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das verwendete Material, die tägliche Belastung und die individuelle Zahnpflege. Dennoch gibt es einige klare Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine Zahnfüllung erneuert werden muss:

• Sichtbare Risse oder Abnutzungen: Mit der Zeit kann eine Füllung durch das ständige Kauen und mechanische Beanspruchung kleine Risse bekommen. Diese bieten Bakterien eine Angriffsfläche und können Karies begünstigen.
• Empfindlichkeit oder Schmerzen: Wenn Sie beim Verzehr von heißen, kalten oder süßen Speisen Schmerzen verspüren, könnte dies auf eine undichte Zahnfüllung hinweisen.
• Verfärbungen oder dunkle Ränder: Besonders bei älteren Kunststoff- oder Amalgamfüllungen kann es zu unschönen Verfärbungen kommen, die auf eine Materialermüdung hindeuten.
• Bruch oder Verlust der Füllung: In einigen Fällen kann sich eine Füllung vollständig lösen oder abbrechen. Dies erfordert eine sofortige zahnärztliche Behandlung.

Welche Materialien stehen für eine neue Zahnfüllung zur Verfügung?

Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für die Langlebigkeit und Ästhetik der neuen Zahnfüllung. Moderne Zahnmedizin bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten:

1. Kunststofffüllungen (Kompositfüllungen)

Kunststofffüllungen, auch als Kompositfüllungen bekannt, bestehen aus einem speziellen Kunststoff-Keramik-Gemisch, das sich farblich perfekt an die natürlichen Zähne anpassen lässt. Sie bieten eine ästhetisch ansprechende und unauffällige Lösung für Zahndefekte. Der Zahnarzt trägt das weiche Material direkt auf den präparierten Zahn auf und härtet es mit einer speziellen Lichtlampe aus, wodurch es eine feste Verbindung mit der Zahnsubstanz eingeht.

Vorteile dieser Füllungen sind:

• Natürliche Zahnfarbe: Das Material kann farblich an den Zahn angepasst werden und fällt kaum auf.
• Gute Haltbarkeit (5-10 Jahre): Bei guter Pflege und richtiger Verarbeitung können Kompositfüllungen mehrere Jahre problemlos halten.
• Minimale Zahnsubstanzentfernung erforderlich: Im Gegensatz zu Amalgamfüllungen muss weniger gesunde Zahnsubstanz entfernt werden, da sich das Kompositmaterial direkt an den Zahn anheftet.

2. Keramikfüllungen (Inlays oder Onlays)

Keramikfüllungen sind eine hochwertige und langlebige Alternative zu herkömmlichen Kunststoff- oder Amalgamfüllungen. Sie werden in einem zahntechnischen Labor individuell gefertigt und anschließend passgenau in den Zahn eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Stabilität und natürlichen Ästhetik werden sie besonders für sichtbare Bereiche bevorzugt.

Ihre Vorteile:

• Hohe Biokompatibilität: Keramik ist ein körperverträgliches Material, das keine allergischen Reaktionen hervorruft und besonders gut für empfindliche Patienten geeignet ist.
• Exzellente Farb- und Lichtdurchlässigkeit: Die optischen Eigenschaften von Keramik ähneln dem natürlichen Zahnschmelz, wodurch die Füllung nahezu unsichtbar bleibt.
• Widerstandsfähig gegen Verfärbungen: Im Gegensatz zu Kunststofffüllungen nimmt Keramik keine Farbstoffe aus Lebensmitteln oder Getränken auf, wodurch sie dauerhaft ihre natürliche Farbe behält.

3. Goldfüllungen

Goldfüllungen sind eine der widerstandsfähigsten und langlebigsten Optionen in der Zahnmedizin. Sie bestehen aus einer hochreinen Goldlegierung, die extrem haltbar ist und sich hervorragend an die natürlichen Zahnstrukturen anpasst. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Stabilität eignen sie sich besonders für stark beanspruchte Zähne, wie Backenzähne, die beim Kauen hohen Druckkräften ausgesetzt sind.

Eine gut gepflegte Goldfüllung kann problemlos 15 Jahre oder länger halten, oft sogar Jahrzehnte. Ein weiterer Vorteil ist ihre geringe Abnutzung, wodurch sie den gegenüberliegenden Zähnen weniger Schaden zufügt. Der größte Nachteil ist jedoch die auffällige goldene Farbe, die ästhetisch weniger ansprechend sein kann und daher oft nur für nicht sichtbare Bereiche bevorzugt wird.

4. Amalgamfüllungen

Amalgamfüllungen waren über Jahrzehnte hinweg eine der gebräuchlichsten Zahnfüllungen, insbesondere wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Dieses Material besteht aus einer Mischung aus Metallen, darunter Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber. Amalgam ist besonders widerstandsfähig gegen Kaubelastung, was es ideal für stark beanspruchte Zähne macht.

Zudem ist es vergleichsweise kostengünstig und einfach zu verarbeiten, weshalb es lange als Standardmaterial in der Zahnmedizin galt. Allerdings steht Amalgam aufgrund des enthaltenen Quecksilbers in der Kritik, da dessen gesundheitliche Auswirkungen umstritten sind. Viele Zahnärzte bevorzugen heute biokompatiblere Alternativen wie Komposit oder Keramik, da diese sowohl ästhetisch ansprechender als auch quecksilberfrei sind.

Welche Risiken birgt eine alte oder beschädigte Zahnfüllung?

Eine defekte oder veraltete Zahnfüllung kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben:

• Sekundärkaries: Durch undichte Stellen können sich Bakterien ansammeln und den Zahn unter der Füllung erneut schädigen.
• Zahnfrakturen: Eine geschwächte Füllung kann den Zahn instabil machen und das Risiko eines Bruchs erhöhen.
• Entzündungen und Schmerzen: Undichte Füllungen können Nervenreizungen verursachen und Entzündungen im Zahninneren hervorrufen.

Wie läuft die Erneuerung einer Zahnfüllung ab?

Die Erneuerung einer Zahnfüllung ist ein Routineeingriff, der in der Regel in einer einzigen Sitzung durchgeführt werden kann. Der Ablauf umfasst folgende Schritte:

1. Untersuchung und Diagnose: Der Zahnarzt überprüft den Zustand der vorhandenen Füllung und entscheidet, ob eine Erneuerung notwendig ist.
2. Entfernung der alten Füllung: Die defekte Füllung wird sorgfältig entfernt, um eine saubere Basis für die neue Füllung zu schaffen.
3. Vorbereitung des Zahns: Falls notwendig, wird der Zahn gereinigt und vorbereitet, um die Haftung der neuen Füllung zu verbessern.
4. Einsatz der neuen Füllung: Das gewählte Material wird in den Zahn eingebracht, geformt und gegebenenfalls mit speziellem Licht ausgehärtet.
5. Feinschliff und Politur: Zum Schluss wird die Füllung angepasst und poliert, um eine natürliche und angenehme Passform zu gewährleisten.

Wie können Sie die Haltbarkeit Ihrer Zahnfüllung verlängern?

Um eine möglichst lange Haltbarkeit Ihrer Zahnfüllung zu gewährleisten, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:

• Regelmäßige Zahnarztbesuche: Kontrolluntersuchungen helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.
• Gründliche Mundhygiene: Zweimal täglich Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und die Verwendung von Zahnseide reduzieren das Risiko von Karies.
• Vermeidung von starkem Druck: Knirschen oder starkes Zubeißen kann Füllungen beschädigen. Bei Bedarf kann eine Zahnschiene helfen.
• Zuckerarme Ernährung: Eine zahngesunde Ernährung trägt zur Langlebigkeit von Zahnfüllungen bei.

Fazit: Regelmäßige Kontrolle schützt Ihre Zahngesundheit

Das Erneuern einer Zahnfüllung ist ein wichtiger Schritt zur langfristigen Erhaltung Ihrer Zahngesundheit. Wer erste Anzeichen einer defekten Füllung ignoriert, riskiert schwerwiegendere Probleme wie Karies oder Zahnverlust. Die Wahl des richtigen Füllungsmaterials und eine sorgfältige Mundhygiene tragen dazu bei, die Langlebigkeit Ihrer Zahnfüllung zu maximieren.

Regelmäßige Zahnarztbesuche sind unerlässlich, um frühzeitig Defekte zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. Zögern Sie nicht, sich bei Ihrem Zahnarzt beraten zu lassen, wenn Sie Anzeichen für eine notwendige Erneuerung bemerken. Ihre Zähne werden es Ihnen danken!