Lufthansa Tochtergesellschaften: Struktur und Marken im Überblick

Die Deutsche Lufthansa AG mit Sitz in Köln zählt zu den führenden Luftfahrtunternehmen weltweit. Als börsennotiertes Unternehmen vereint der Konzern unter dem Dach der Lufthansa Group ein vielfältiges Portfolio an Airlines und Servicegesellschaften. Seit der Gründung im Jahr 1953 hat sich das Unternehmen zu einem diversifizierten Luftfahrtkonzern Deutschland entwickelt.

Die Lufthansa Group umfasst mehr als zehn Fluggesellschaften, darunter Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, Discover Airlines und Brussels Airlines. Hinzu kommen spezialisierte Dienstleister wie Lufthansa Cargo für Frachtverkehr und Lufthansa Technik für Wartung. Diese Struktur ermöglicht es, verschiedene Marktsegmente von Premium-Network bis Low-Cost abzudecken.

Mit über 100.290 Mitarbeitern und einem Umsatz von 37,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist die Lufthansa Group das größte Luftverkehrsunternehmen Europas gemessen an beförderten Passagieren. Die Flotte umfasst mehr als 735 Verkehrsflugzeuge. Als Gründungsmitglied der Star Alliance verfügt der Konzern über ein globales Netzwerk.

Dieser Beitrag bietet einen detaillierten Lufthansa Tochtergesellschaften Überblick. Er zeigt die Konzernstruktur, einzelne Airline-Marken, technische Dienstleister und strategische Beteiligungen. Zudem werden aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven beleuchtet.

Die Lufthansa Konzernstruktur im Überblick

Mit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften weltweit präsentiert sich die Lufthansa Konzernstruktur als vielschichtiges Gebilde. Der Konzern zählt zu den größten Unternehmen in der Zivilluftfahrtbranche. Im Jahr 2024 beschäftigte die Unternehmensgruppe durchschnittlich 100.290 Mitarbeiter.

Die Deutsche Lufthansa AG fungiert dabei als strategische Dachgesellschaft. Sie bündelt verschiedene operative Geschäftsbereiche unter einem einheitlichen Management. Diese Struktur ermöglicht sowohl Synergieeffekte als auch unternehmerische Flexibilität der einzelnen Tochtergesellschaften.

Organisationsmodell und Holding-Struktur

Die Lufthansa Konzernstruktur basiert auf einem modernen Holding-Modell. Dieses Modell trennt strategische Steuerung von operativen Tätigkeiten. Die Muttergesellschaft konzentriert sich auf übergreifende Funktionen wie Finanzen, strategische Planung und Konzernentwicklung.

Die Holding-Struktur bietet mehrere Vorteile. Einzelne Marken können eigenständig am Markt agieren. Gleichzeitig profitieren sie von zentralen Dienstleistungen und der Finanzkraft des Gesamtkonzerns.

Der Unternehmenssitz der Deutschen Lufthansa AG befindet sich in Köln. Dort arbeiten rund 300 Mitarbeiter in den Bereichen Versicherung, Verwaltung und IT. Die operativen Geschäfte werden jedoch vom Lufthansa Aviation Center am Flughafen Frankfurt Main aus geleitet.

Das Aviation Center wurde 2005 eröffnet. Es beherbergt alle dem operativen Geschäft nahen Abteilungen. Diese duale Standortstruktur verbindet rechtliche Tradition mit operativer Effizienz.

Der Konzernvorstand besteht aus sechs Ressorts. Diese Struktur gewährleistet eine klare Verantwortungsteilung:

• Vorstandsvorsitz unter Leitung von Carsten Spohr (seit 1. Mai 2014)
• Markenführung & Nachhaltigkeit
• Globale Märkte & Netzmanagement
• Flotte & Technologie
• Personal & Infrastruktur & Arbeitsdirektor
• Konzernfinanzen

Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung. Vorsitzender ist seit September 2017 Karl-Ludwig Kley. Dieses Kontrollgremium stellt die Einhaltung strategischer Ziele sicher.

Geschäftsfelder und Segmentierung

Die Geschäftsfelder Lufthansa gliedern sich in zwei Hauptbereiche. Diese Segmentierung wurde im Januar 2022 neu strukturiert. Alle Passagier-Airlines wurden in einem einheitlichen Geschäftsfeld zusammengefasst.

Das erste Segment „Passagier-Airlines“ umfasst sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns. Dazu gehören sowohl Network Airlines als auch Point-to-Point-Carrier. Diese Bündelung erleichtert die strategische Steuerung und Ressourcenallokation.

Das zweite Segment „Aviation Services“ bündelt diverse Dienstleistungsunternehmen. Lufthansa Cargo verantwortet die Logistikaktivitäten. Lufthansa Technik bietet weltweit Wartungs- und Reparaturdienstleistungen an.

Service- und Finanzgesellschaften runden das Portfolio ab. Die LSG Group betreibt Airline-Catering. Lufthansa Systems entwickelt IT-Lösungen für die Luftfahrtbranche. Diese Diversifikation schafft zusätzliche Ertragsquellen.

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Die strategische Ausrichtung des Konzerns folgt mehreren Leitprinzipien. Der Konzernvorstand setzt auf eine differenzierte Markenstrategie. Network Airlines positionieren sich im Premiumsegment. Point-to-Point-Carrier fokussieren sich auf Kosteneffizienz.

Die Stärke des Lufthansa-Konzerns liegt in der Kombination aus operativer Exzellenz und strategischer Diversifikation. Unsere Geschäftsfelder ergänzen sich synergetisch und schaffen Wettbewerbsvorteile.

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender

Nachhaltigkeit bildet einen zentralen Pfeiler der Konzernstrategie. Die Reduzierung von Emissionen steht im Mittelpunkt. Investitionen in moderne, treibstoffeffiziente Flugzeuge unterstützen dieses Ziel.

Die digitale Transformation prägt alle Geschäftsbereiche. Prozessoptimierung durch Technologie erhöht die Effizienz. Gleichzeitig verbessert die Digitalisierung das Kundenerlebnis über alle Kontaktpunkte hinweg.

Risikominimierung durch Diversifikation schützt den Konzern vor Marktschwankungen. Die breite Aufstellung über verschiedene Geschäftsfelder Lufthansa stabilisiert die Ertragslage. Diese Strategie hat sich besonders in herausfordernden Zeiten bewährt.

Die Lufthansa Konzernstruktur ermöglicht sowohl Größenvorteile als auch Marktflexibilität. Die klare Segmentierung schafft Transparenz für Investoren und Stakeholder. Gleichzeitig bleibt der Konzern agil genug, um auf Marktveränderungen zu reagieren.

Network Airlines: Die Premium-Fluggesellschaften im Konzern

Vier große Fluggesellschaften bilden gemeinsam die Network Airlines der Lufthansa Group und bedienen mit ihren Hub-Strukturen Destinationen auf allen Kontinenten. Diese Premium-Fluggesellschaften operieren über zentrale Drehkreuze und bieten Passagieren gehobene Services mit mehreren Reiseklassen. Als Vollmitglieder der Star Alliance garantieren sie weltweite Vernetzung und nahtlose Reiseerlebnisse.

Die Network Airlines Lufthansa verbinden Europa mit wichtigen Geschäfts- und Urlaubszielen weltweit. Jede Fluggesellschaft hat dabei ihre strategische Rolle im Gesamtkonzern und bedient spezifische geografische Schwerpunkte.

Lufthansa Airlines – Die Kernmarke des Konzerns

Lufthansa German Airlines bildet das Fundament der gesamten Unternehmensgruppe und ist die größte deutsche Fluggesellschaft. Mit ihrer über 70-jährigen Geschichte steht die Marke für deutsche Qualität und Zuverlässigkeit in der Luftfahrt. Das Unternehmen beschäftigt mehrere zehntausend Mitarbeiter und erwirtschaftet den größten Umsatzanteil innerhalb der Group.

Zum Bereich Lufthansa German Airlines gehören neben der Hauptmarke auch mehrere Tochtergesellschaften. Lufthansa CityLine, Lufthansa City Airlines und Air Dolomiti führen Zubringerflüge zu den Hauptdrehkreuzen durch. Discover Airlines bedient touristische Langstreckenziele, während Miles & More als Vielfliegerprogramm die Kundenbindung stärkt.

Die Drehkreuze Lufthansa in Frankfurt und München bilden die strategischen Knotenpunkte für das weltweite Streckennetz. Frankfurt am Main fungiert als größter Hub der Group mit Schwerpunkt auf interkontinentalen Langstreckenverbindungen. Der Flughafen München konzentriert sich stärker auf innereuropäische Strecken und ausgewählte Langstreckenziele.

Von diesen beiden Drehkreuzen aus erreicht Lufthansa über 200 Destinationen weltweit. Etwa 160 davon liegen in Europa, was die starke Präsenz im kontinentalen Markt unterstreicht. Zu den wichtigsten Langstreckenmärkten zählen Nordamerika, Asien und ausgewählte Ziele in Afrika sowie Südamerika.

Das Hub-System ermöglicht effiziente Umsteigeverbindungen für Passagiere aus allen Regionen. Kurze Umsteigezeiten und koordinierte Flugpläne optimieren die Reisewege zwischen europäischen Städten und interkontinentalen Zielen.

Flottenstruktur

Mit rund 330 Flugzeugen verfügt Lufthansa German Airlines über eine der modernsten und vielfältigsten Flotten Europas. Die Flotte umfasst verschiedene Flugzeugtypen für unterschiedliche Einsatzbereiche. Auf der Kurzstrecke kommen hauptsächlich Airbus A320-Familie Flugzeuge zum Einsatz.

Für Langstreckenverbindungen setzt das Unternehmen auf moderne Widebody-Jets. Dazu gehören Airbus A350, Boeing 747-8 und Boeing 787 Dreamliner. Diese Flugzeuge bieten höchsten Komfort in allen Reiseklassen und erfüllen strenge Umweltstandards.

• Airbus A320-Familie für europäische Kurzstrecken
• Airbus A350 für effiziente Langstreckenflüge
• Boeing 747-8 als Flaggschiff auf Premium-Routen
• Boeing 787 Dreamliner für Langstrecken mit mittlerer Nachfrage

Swiss International Air Lines

Swiss International Air Lines entstand 2002 aus der insolventen Swissair und wurde 2005 von der Lufthansa Group übernommen. Seit Juli 2007 ist SWISS vollständig in den Konzern integriert. Die Schweizer Airline positioniert sich konsequent im Premium-Segment und legt besonderen Wert auf Servicequalität.

SWISS operiert von zwei Drehkreuzen in der Schweiz: Zürich als Haupthub mit Fokus auf Langstrecken und Genf für europäische Verbindungen sowie ausgewählte Intercontinental-Flüge. Insgesamt steuert die Airline über 113 Destinationen weltweit an. Zur SWISS-Gruppe gehört auch die Ferienfluggesellschaft Edelweiss Air.

Als zweitgrößte Langstreckenairline der Lufthansa Group spielt SWISS eine zentrale Rolle im Premium-Segment. Die Airline ist die einzige im Konzern, die in allen Langstreckenflugzeugen eine First Class anbietet. Diese Positionierung unterstreicht den Anspruch an höchste Servicequalität.

Marktposition in der Schweiz

SWISS gilt als nationale Fluggesellschaft der Schweiz und genießt hohes Vertrauen bei Geschäfts- und Privatreisenden. Die Marktposition ist gefestigt, obwohl die Schweiz als kleiner Heimatmarkt gilt. Das Unternehmen profitiert vom wirtschaftsstarken Umfeld und der Kaufkraft schweizerischer Passagiere.

Der Hub Zürich gehört zu den wichtigsten Flughäfen Europas und verbindet die Schweiz effizient mit der Welt. SWISS hat dort eine dominierende Stellung und arbeitet eng mit dem Flughafen zusammen. Die Airline trägt maßgeblich zur Standortattraktivität der Schweiz bei.

Schweizer Qualität und Pünktlichkeit prägen das Markenimage von Swiss International Air Lines. Diese Werte werden konsequent in allen Bereichen gelebt – vom Bodenpersonal über die Kabinencrew bis zur technischen Wartung.

Austrian Airlines

Austrian Airlines wurde 2009 nach ihrer Privatisierung durch die österreichische Regierung von Lufthansa übernommen. Der Konzern erwarb zunächst 42 Prozent, steigerte den Anteil im September 2009 auf 90 Prozent und hält seit Februar 2010 hundert Prozent der Anteile. Die Übernahme erfolgte nach mehreren Restrukturierungsphasen der österreichischen Airline.

Mit rund 7.000 bis 7.500 Mitarbeitern zählt Austrian Airlines zu den bedeutenden Arbeitgebern Österreichs. Die Airline fliegt etwa 120 Destinationen an und erwirtschaftet einen Jahresumsatz zwischen 2 und 3 Milliarden Euro. Trotz mehrerer Restrukturierungen bleibt die Marke Austrian stark in der österreichischen Bevölkerung verankert.

Drehkreuz Wien und Osteuropa-Verbindungen

Das Drehkreuz Wien-Schwechat nimmt eine strategisch wichtige Position im Lufthansa-Netzwerk ein. Wien fungiert als Gateway zu osteuropäischen, nahöstlichen und asiatischen Destinationen. Die geografische Lage ermöglicht kurze Flugzeiten zu vielen Zielen in Osteuropa.

Austrian Airlines hat besondere Stärken bei Verbindungen nach Osteuropa aufgebaut. Dazu gehören Städte in Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und dem Balkan. Diese Expertise ergänzt das Netzwerk der Lufthansa Group optimal und vermeidet Überschneidungen mit anderen Konzernairlines.

Neben dem Osteuropa-Schwerpunkt bedient Austrian auch Nordamerika sowie ausgewählte touristische Langstreckenziele. Dazu zählen Destinationen in der Karibik, am Indischen Ozean und in Ostasien. Das Angebot richtet sich sowohl an Geschäfts- als auch an Urlaubsreisende.

Brussels Airlines

Brussels Airlines ist Belgiens größte Fluggesellschaft und wurde 2008 zu 45 Prozent von der Lufthansa Group übernommen. Die vollständige Integration erfolgte 2017, als der Konzern hundert Prozent der Anteile übernahm. Das Unternehmen beschäftigt zwischen 3.000 und 4.000 Mitarbeiter und erzielte vor der Pandemie über 1 Milliarde Euro Umsatz.

Das Drehkreuz Brüssel-Zaventem verbindet die belgische Hauptstadt und das europäische Politikzentrum mit der Welt. Brussels Airlines profitiert von der Nachfrage durch EU-Institutionen und internationale Organisationen. Die Airline bedient neben europäischen Strecken auch die US-Ostküste mit Direktflügen.

Afrika-Kompetenz im Konzern

Brussels Airlines hat sich auf Afrika-Verbindungen spezialisiert und bringt diese einzigartige Kompetenz in die Lufthansa Group ein. Die historischen belgischen Kolonialbeziehungen bilden die Grundlage für das umfangreiche Afrika-Netzwerk. Alle Langstreckenflüge der Airline führen zu afrikanischen Destinationen.

Das Afrika-Streckennetz umfasst zahlreiche Ziele in West-, Zentral- und Ostafrika. Dazu gehören wichtige Metropolen und Wirtschaftszentren wie Kinshasa, Dakar, Abidjan und Nairobi. Diese Verbindungen ergänzen das Angebot der anderen Network Airlines optimal.

Durch die Afrika-Spezialisierung übernimmt Brussels Airlines eine wichtige strategische Rolle im Konzern. Passagiere aus Deutschland, der Schweiz und Österreich können über Brüssel bequem afrikanische Ziele erreichen. Diese Positionierung macht die belgische Airline zu einem wertvollen Bestandteil der Premium-Fluggesellschaften.

Point-to-Point Airlines: Eurowings und Discover Airlines

Eurowings und Discover Airlines ergänzen das Portfolio der Lufthansa Group durch flexible Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ohne klassische Hub-Struktur. Diese Point-to-Point Airlines verfolgen ein dezentrales Verkehrskonzept und bedienen gezielt preissensitive sowie freizeitorientierte Reisende. Im Gegensatz zu den Network Airlines bieten sie direkte Flugverbindungen von verschiedenen Basen ohne Umsteigeverkehr.

Beide Tochtergesellschaften fokussieren sich auf unterschiedliche Marktsegmente. Während Eurowings das Low-Cost-Segment Lufthansa abdeckt, positioniert sich Discover Airlines als qualitätsorientierte Ferienfluggesellschaft. Diese strategische Aufstellung ermöglicht der Lufthansa Group eine breite Marktabdeckung im Segment der Direktverbindungen.

Eurowings – Das Low-Cost-Segment

Als Value-Airline nimmt Eurowings eine Mittelposition zwischen traditionellen Low-Cost-Carriern und Premium-Airlines ein. Die Gesellschaft startete ihre Operationen mit dem Ziel, preisbewusste Passagiere anzusprechen und gleichzeitig einen höheren Service als klassische Billigflieger zu bieten. Heute gehört Eurowings zu den größten europäischen Fluggesellschaften im Punkt-zu-Punkt-Verkehr.

Die Hauptbasis befindet sich am Flughafen Düsseldorf. Weitere wichtige deutsche Standorte sind Köln/Bonn, Hamburg und Stuttgart. Diese dezentrale Struktur ermöglicht es Eurowings, verschiedene regionale Märkte optimal zu bedienen und direkte Verbindungen ohne Umwege anzubieten.

Europäische Basen werden von der Schwestergesellschaft Eurowings Europe mit Sitz in Malta betrieben. Diese Struktur schafft operative Flexibilität und ermöglicht eine effiziente Marktabdeckung in ganz Europa. Die Airline konkurriert direkt mit etablierten Wettbewerbern wie Ryanair und easyJet.

Geschäftsmodell und Zielgruppe

Das Geschäftsmodell von Eurowings basiert auf kosteneffizienten Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Die Airline verzichtet bewusst auf ein Drehkreuz-Konzept und setzt stattdessen auf direkte Flugverbindungen von dezentralen Basen. Dies reduziert Komplexität und ermöglicht wettbewerbsfähige Preise bei gleichzeitig höherer Servicequalität als klassische Billigflieger.

Die Zielgruppe umfasst mehrere Segmente. Preisbewusste Urlaubsreisende bilden das Kernsegment, doch auch Geschäftsreisende auf Kurzstrecken sowie Städtereisende nutzen die Dienste der Value-Airline. Mit rund 3.000 bis 4.000 Mitarbeitern generiert Eurowings Milliardenumsätze, steht jedoch unter starkem Wettbewerbsdruck.

Mehrere Restrukturierungen in den vergangenen Jahren zielten darauf ab, die Profitabilität zu verbessern. Die Airline hat ihr Streckennetz optimiert und die operative Effizienz gesteigert. Trotz der Herausforderungen im Low-Cost-Segment bleibt Eurowings ein wichtiger Bestandteil der Konzernstrategie.

Flottenzusammensetzung

Die Flotte von Eurowings umfasst über 100 Flugzeuge. Der Schwerpunkt liegt auf Maschinen der Airbus A320-Familie, die für hohe Standardisierung und Kosteneffizienz sorgen. Diese einheitliche Flottenzusammensetzung reduziert Wartungskosten und vereinfacht die Pilotenausbildung erheblich.

Die moderne Flotte trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei und ermöglicht einen kraftstoffeffizienten Betrieb. Eurowings setzt auf kontinuierliche Flottenmodernisierung, um operative Kosten niedrig zu halten. Die einheitliche Ausrichtung auf Airbus-Typen schafft Synergien innerhalb der Lufthansa Group.

Discover Airlines – Leisure-Langstrecken

Discover Airlines ist die jüngste Tochtergesellschaft der Lufthansa Group. Die Airline startete im Juli 2021 unter dem Namen „Eurowings Discover“ und erhielt später einen eigenständigen Markenauftritt. Heute positioniert sich Discover Airlines als „Quality Leisure Airline der Lufthansa Group in Deutschland“ und verbindet Ferienflug-Konzept mit moderner Servicequalität.

Als Ferienfluggesellschaft unterscheidet sich Discover Airlines deutlich von klassischen Low-Cost-Carriern. Die Airline bietet höhere Servicestandards und richtet sich gezielt an qualitätsbewusste Urlaubsreisende. Diese Positionierung schließt die Lücke zwischen Budget-Ferienfliegern und Premium-Airlines.

Die operative Verantwortung liegt beim Urlaubsverkehr ab den großen Lufthansa-Drehkreuzen. Discover Airlines bedient Langstreckenflüge derzeit ausschließlich ab Frankfurt, während ab Sommer 2025 auch München als Basis hinzukommt. Diese Expansion unterstreicht die wachsende Bedeutung der Ferienfluggesellschaft innerhalb des Konzerns.

Positionierung im Ferienflugmarkt

Im Ferienflugmarkt verfolgt Discover Airlines eine klare Differenzierungsstrategie. Die Airline konzentriert sich auf Langstreckenziele in Nordamerika, Afrika und der Karibik. Auf der Kurz- und Mittelstrecke bedient Discover Airlines beliebte Badedestinationen in Europa und Nordafrika.

Als Vorbild dient Edelweiss Air, die erfolgreiche Ferienfluggesellschaft von Swiss International Air Lines. Seit Oktober 2022 werden beide Airlines von derselben Führungsperson geleitet, um Synergien zu schaffen und Best Practices auszutauschen. Diese strategische Verzahnung ermöglicht Effizienzgewinne und Wissenstransfer.

Die moderne Flotte von Discover Airlines besteht aus Airbus A320-Familie für Kurz- und Mittelstrecken sowie Airbus A330 für Langstreckenflüge. Die Airline setzt auf zeitgemäßes Kabinendesign und ansprechende Servicekonzepte, die sich positiv vom klassischen Urlaubsflieger-Image abheben. Mit diesem Ansatz etabliert sich Discover Airlines als attraktive Alternative im wachsenden Ferienflugmarkt.

Lufthansa Tochtergesellschaften im Cargo-Bereich

Luftfracht und Logistikdienstleistungen gehören seit Jahrzehnten zum Kerngeschäft des Lufthansa Konzerns und werden durch spezialisierte Tochtergesellschaften abgewickelt. Der Cargo-Bereich erwirtschaftete vor der Pandemie über 2,5 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt rund 4.400 Mitarbeiter weltweit. Während der COVID-19-Krise erzielte die Logistik Lufthansa sogar Rekorderlöse, da die Nachfrage nach Luftfracht stark anstieg, während Passagierflüge eingeschränkt waren.

Lufthansa Cargo AG

Am 30. November 1994 wurde Lufthansa Cargo als eigenständige Frachtfluggesellschaft gegründet und organisatorisch vom Passagiergeschäft getrennt. Das Hauptdrehkreuz befindet sich am Flughafen Frankfurt, einem der bedeutendsten Luftfracht-Hubs weltweit. Die Tochtergesellschaft zählt heute zu den führenden Anbietern im internationalen Luftfrachtgeschäft.

Zusätzlich zur eigenen Flotte vermarktet Lufthansa Cargo die Frachtkapazitäten im Unterdeck der Passagierflugzeuge von Lufthansa German Airlines, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Discover Airlines und SunExpress. Diese Kombination ermöglicht ein dichtes globales Netzwerk mit über 300 angesteuerten Destinationen.

Frachtflotte und globales Netzwerk

Die moderne Frachtflotte besteht aus 12 Boeing 777F Großraumfrachtern für Langstreckentransporte und vier Airbus A321-Frachtern für Kurz- und Mittelstrecken. Diese Flugzeuge decken ein weltweites Streckennetz ab und transportieren jährlich Millionen Tonnen Luftfracht. Die Boeing 777F bietet dabei eine besonders hohe Nutzlastkapazität von bis zu 103 Tonnen.

Lufthansa Cargo hat sich auf verschiedene Spezialprodukte für anspruchsvolle Transportaufgaben spezialisiert. Das Produktportfolio umfasst temperaturgeführte Transporte für Pharmazeutika und verderbliche Waren unter dem Namen td.Flash für zeitkritische Healthcare-Sendungen. Gefahrguttransporte, Live-Animal-Transporte für Tiere, sowie der Transport von Kunstwerken und Übergrößen gehören ebenfalls zum Angebot.

Express- und Premium-Produkte garantieren besonders schnelle Lieferzeiten für dringende Sendungen. Diese Spezialservices machen einen erheblichen Teil des Umsatzes aus und differenzieren die Frachtfluggesellschaft im Wettbewerb.

Weitere Cargo-Aktivitäten

Das Geschäftsfeld Logistik der Lufthansa Group umfasst neben Lufthansa Cargo mehrere spezialisierte Tochtergesellschaften. Die Jettainer-Gruppe managt weltweit Luftfrachtcontainer (ULDs) für Airlines und bietet professionelle Container-Pooling-Services an. Mit diesem Service optimiert Jettainer die Verfügbarkeit und Auslastung von Frachtcontainern.

time:matters hat sich auf besonders eilige Transporte und Same-Day-Delivery für zeitkritische Güter spezialisiert. Heyworld entwickelt maßgeschneiderte Logistiklösungen speziell für die E-Commerce-Branche mit internationalen Versanddienstleistungen. Customs Broker übernimmt umfassende Zoll- und Zollabwicklungsservices für internationale Sendungen.

Eine strategisch wichtige 50-Prozent-Beteiligung besteht an Aerologic, einem Joint Venture mit DHL Express. Aerologic operiert mit Basis am Flughafen Leipzig/Halle als eigenständige Frachtfluggesellschaft und fliegt hauptsächlich für DHL Express sowie Lufthansa Cargo. Diese Partnerschaft stärkt die Position im Express-Frachtgeschäft erheblich.

Diese Diversifikation im Cargo-Bereich positioniert die Lufthansa Group als integrierten Logistikdienstleister mit umfassenden Services entlang der gesamten Transportkette. Die Kombination aus eigener Flugzeugflotte, Speziallogistik und innovativen Partnerschaften schafft Wettbewerbsvorteile im globalen Luftfrachtmarkt.

Technische und Service-Tochtergesellschaften

Das operative Rückgrat der Lufthansa Group wird durch spezialisierte technische und Service-Tochtergesellschaften gestärkt. Diese Unternehmen erbringen essenzielle Dienstleistungen, die weit über den reinen Flugbetrieb hinausgehen. Sie bedienen sowohl Konzerngesellschaften als auch externe Kunden weltweit und generieren erhebliche Umsätze.

Von der Flugzeugwartung über Catering bis hin zu IT-Lösungen decken diese Tochterunternehmen alle wichtigen Servicebereiche ab. Ihre globale Präsenz und technische Expertise machen sie zu unverzichtbaren Partnern in der Luftfahrtindustrie.

Weltweite Wartungs- und Instandhaltungsdienste

Lufthansa Technik zählt zu den führenden MRO-Dienstleistern weltweit und hat seinen Hauptsitz in Hamburg. Mit etwa 20.000 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Jahresumsatz von 5 bis 6 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist, dass zwei Drittel der Erlöse mit konzernfremden Kunden erzielt werden.

Das Kundenportfolio umfasst über 800 Kunden aus verschiedenen Segmenten. Dazu gehören internationale Fluggesellschaften aller Größenordnungen, Flugzeughersteller, VIP-Jet-Betreiber sowie Regierungen und Streitkräfte. Diese Vielfalt unterstreicht die Expertise und Zuverlässigkeit des Unternehmens.

Wartungs- und Instandhaltungsleistungen

Das Leistungsspektrum der Flugzeugwartung erstreckt sich über alle wesentlichen Bereiche der Luftfahrzeuginstandhaltung. Von routinemäßigen Checks bis zu komplexen Überholungen bietet das Unternehmen umfassende Lösungen. Die Servicepalette ist auf höchste Sicherheitsstandards und Effizienz ausgerichtet.

Seit 2022 gehört auch Lufthansa Industry Solutions zum Technik-Bereich. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt spezialisiert sich auf künstliche Intelligenz und Data Analytics. Ende 2022 erfolgte zudem die Übernahme der Aviation Software AG von Swiss, wodurch digitale MRO-Softwarelösungen das Portfolio erweitern.

Standorte und Kundenkreis

Die globale Präsenz ermöglicht eine weltweite Service-Verfügbarkeit rund um die Uhr. Neben dem Hauptstandort Hamburg betreibt Lufthansa Technik weitere wichtige Basen in Frankfurt und München. Internationale Niederlassungen ergänzen das Netzwerk strategisch.

Zu den internationalen Standorten zählen Malta für Triebwerkswartung, Shannon in Irland für Großwartungen und Sofia in Bulgarien. Manila auf den Philippinen übernimmt Komponentenwartung, während Tulsa in den USA den nordamerikanischen Markt bedient. Diese Standorte sichern eine schnelle Reaktionszeit für Kunden weltweit.

Catering und Bordservice

Die LSG Group, bekannt unter dem Markennamen LSG Sky Chefs, war bis 2023 teilweise im Lufthansa Konzern integriert. Das Unternehmen gehört zu den weltgrößten Airline-Catering-Anbietern mit Hauptsitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt. Über 200 Produktionsküchen in rund 50 Ländern bilden das globale Netzwerk.

Mit 20.000 bis 25.000 Mitarbeitern weltweit produziert LSG täglich Millionen Mahlzeiten für Fluggesellschaften. Der Umsatz lag vor der COVID-19-Pandemie bei etwa 3 Milliarden Euro. Die Pandemie führte allerdings zu erheblichen Umsatzeinbußen und Restrukturierungen.

Bordverpflegung und Lounge-Services

Das Dienstleistungsportfolio umfasst weit mehr als nur die Herstellung von Bordmahlzeiten. LSG Sky Chefs bietet ein vollständiges Spektrum an Hospitality-Services für die Luftfahrtindustrie. Qualität und Frische stehen dabei im Mittelpunkt aller Prozesse.

• Herstellung und Bereitstellung von Mahlzeiten für Economy, Business und First Class
• Betrieb und Catering von Flughafen-Lounges weltweit
• Retail-Services und Duty-Free-Sortimente an Bord
• Equipment-Handling und Galley-Management
• Hygiene- und Qualitätssicherung nach höchsten Standards

Neben Lufthansa-Konzerngesellschaften bedient LSG zahlreiche externe Airlines weltweit. Die Produktionsküchen arbeiten unter strengen Hygienevorschriften und passen sich lokalen Geschmacksvorlieben an. Durch die Teilveräußerung entwickelt sich das Unternehmen zunehmend unabhängig vom Mutterkonzern.

Digitale Lösungen und Personalentwicklung

Lufthansa Systems ist der zentrale IT-Dienstleister der Lufthansa Group mit Hauptsitz in Raunheim bei Frankfurt. Rund 2.800 bis 3.000 Mitarbeiter entwickeln und betreuen umfassende IT-Dienstleistungen Luftfahrt. Das Unternehmen erzielt Umsätze im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Die Produktpalette deckt alle digitalen Anforderungen moderner Airlines ab. Von Buchungssystemen über Flugplanungssoftware bis hin zu Inflight-Entertainment bietet Lufthansa Systems integrierte Lösungen. Die Digitalisierung der Luftfahrtbranche eröffnet erhebliches Wachstumspotenzial.

Innovative IT-Lösungen sind der Schlüssel zur Effizienzsteigerung in der modernen Luftfahrt und ermöglichen nahtlose Passagiererlebnisse.

Wichtige Softwareprodukte umfassen Lido Flight für Navigation und Flugplanung, BoardConnect für Inflight-Entertainment sowie umfassende Revenue-Management-Systeme. Cloud-Services und Data-Analytics-Lösungen runden das Portfolio ab. Sowohl Konzerngesellschaften als auch externe Airlines weltweit profitieren von diesen Technologien.

Lufthansa Aviation Training (LAT) betreibt die Aus- und Weiterbildung von Piloten und Kabinenpersonal. An zwölf Trainingsstandorten weltweit werden modernste Flugsimulatoren und Kabinen-Trainer eingesetzt. LAT trainiert nicht nur Personal der Lufthansa Group, sondern auch Crews von über 250 externen Fluggesellschaften.

Weitere Service-Tochtergesellschaften ergänzen das Portfolio. Die Delvag Versicherungs-AG ist ein Eigenversicherungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Luftfahrt- und Transportversicherung. Lufthansa Consulting bietet Managementberatung speziell für die Luftfahrtbranche an und berät Fluggesellschaften, Flughäfen sowie öffentliche und private Auftraggeber weltweit.

Beteiligungen, Partnerschaften und Zukunftsperspektiven

Neben vollständig kontrollierten Tochtergesellschaften setzt der Konzern auf Minderheitsbeteiligungen und Allianzen. Diese strategischen Partnerschaften ermöglichen Marktexpansion ohne vollständige Integration. Durch gezielte Lufthansa Beteiligungen erschließt die Gruppe neue Märkte und stärkt ihre globale Position.

Die flexiblen Investitionsmodelle schaffen Wachstumschancen bei reduziertem Risiko. Gleichzeitig fördern internationale Kooperationen die Netzwerkreichweite und Servicequalität.

Strategische Minderheitsbeteiligungen

Die Lufthansa Group nutzt Minderheitsbeteiligungen als wichtiges Wachstumsinstrument. Diese Investments ermöglichen Zugang zu strategischen Märkten ohne vollständige Übernahme. Der Konzern behält dabei operative Flexibilität und reduziert finanzielle Risiken.

Ein bedeutendes Beispiel ist Sunexpress, eine Ferienfluggesellschaft mit Sitz in der Türkei. Die Lufthansa Group hält 50 Prozent der Anteile, die anderen 50 Prozent gehören Turkish Airlines. Dieses Joint Venture existiert seit 1989 und bedient vorwiegend touristische Routen.

Sunexpress operiert von türkischen Flughäfen zu beliebten Urlaubszielen im Mittelmeerraum und darüber hinaus. Die Beteiligung wird nicht ins Konzernergebnis eingerechnet, da beide Partner gleichberechtigt agieren. Dennoch sichert diese Kooperation wertvollen Zugang zum türkischen Markt.

Die ITA Airways Übernahme markiert einen Meilenstein in der jüngsten Konzerngeschichte. Seit dem 17. Januar 2025 ist die italienische Fluggesellschaft offiziell Teil der Lufthansa Group. ITA Airways entstand im Oktober 2021 als Nachfolgerin der insolventen Alitalia.

Der Übernahmeprozess begann am 25. Mai 2023 mit Verhandlungen zwischen Lufthansa und dem italienischen Wirtschaftsministerium. Die Struktur erfolgt in mehreren Phasen, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

In der ersten Phase übernahm die Lufthansa Group 41 Prozent der Anteile für 325 Millionen Euro. Diese Transaktion wurde am 17. Januar 2025 vollzogen. Die zweite Phase sieht den Erwerb weiterer 49 Prozent vor, sobald ITA Airways in die Gewinnzone zurückkehrt. Dieser Schritt kostet bis zu 425 Millionen Euro.

Die finale Phase umfasst die verbleibenden 10 Prozent für etwa 80 Millionen Euro. Damit würde die Lufthansa Group langfristig 100 Prozent der italienischen Airline kontrollieren.

Die EU-Wettbewerbsbehörde prüfte die ITA Airways Übernahme intensiv. Im November 2023 erfolgte die Anmeldung, im Dezember 2023 begann eine vertiefte Untersuchung. Die vorläufige Genehmigung kam im Juli 2024 unter strengen Auflagen.

Lufthansa und ITA mussten Streckenrechte und Zeitnischen an Wettbewerber abgeben. Dies betraf vor allem Verbindungen zwischen Italien und Mitteleuropa. Der Hauptprofiteur dieser Auflagen war easyJet.

Nach Erfüllung aller Bedingungen erteilte die EU-Kommission im November 2024 die endgültige Genehmigung. ITA Airways betreibt das strategisch wichtige Drehkreuz Rom Fiumicino. Das ist das sechste und geografisch südlichste Hub im Konzern.

Die italienische Airline steuert 69 Destinationen an, davon 15 auf interkontinentalen Langstrecken. Die Flotte umfasst moderne Airbus-Modelle der A320neo-Familie für Kurz- und Mittelstrecken. Auf Langstrecken kommen effiziente A330neo zum Einsatz.

Diese Akquisition erschließt wichtige Märkte in Südeuropa, Nordafrika und dem Nahen Osten. Rom entwickelt sich zu einem zentralen Umsteigepunkt für Passagiere aus diesen Regionen. Die Integration stärkt die Wettbewerbsposition der Gruppe erheblich.

Star Alliance und Kooperationen

Die Star Alliance bildet das Rückgrat der globalen Netzwerkstrategie. Die Lufthansa Group war 1997 Initiatorin und Gründungsmitglied dieser Luftfahrtallianz. Heute ist die Star Alliance das größte Bündnis weltweit mit über 25 Mitgliedsairlines.

Aus dem Konzern gehören Lufthansa German Airlines, SWISS, Austrian Airlines und Brussels Airlines zur Star Alliance. Eurowings und Discover Airlines sind keine Mitglieder, da sie unterschiedliche Geschäftsmodelle verfolgen. ITA Airways ist bisher ebenfalls kein Allianz-Mitglied, eine spätere Integration wird jedoch diskutiert.

Die strategische Partnerschaft innerhalb der Star Alliance bietet umfassende Vorteile. Passagiere profitieren von Codeshare-Abkommen, die Buchungen über Partnergrenzen hinweg ermöglichen. Gemeinsame Lounges an wichtigen Flughäfen erhöhen den Komfort für Reisende.

Das Vielfliegerprogramm Miles & More ist mit zahlreichen Star Alliance Partnern verknüpft. Mitglieder sammeln und lösen Meilen bei allen teilnehmenden Airlines ein. Die Netzwerkabdeckung erstreckt sich auf über 1.300 Destinationen weltweit.

• United Airlines als wichtigster Partner für Nordamerika-Verbindungen
• Air Canada für zusätzliche transatlantische Routen
• ANA (All Nippon Airways) für den asiatischen Markt
• Singapore Airlines für Südostasien und Ozeanien

Neben der Star Alliance pflegt die Lufthansa Group bilaterale Kooperationen. Joint Ventures auf Transatlantik-Strecken mit United Airlines und Air Canada optimieren Kapazitäten. Diese strategischen Partnerschaften Lufthansa erweitern die Reichweite ohne eigene Investitionen in neue Flugzeuge.

Aktuelle Entwicklungen im Lufthansa Tochtergesellschaften Überblick

Die jüngsten Entwicklungen zeigen klare strategische Schwerpunkte. Die Integration von ITA Airways steht im Mittelpunkt der Konsolidierungsbemühungen. Parallel dazu baut der Konzern das Leisure-Segment systematisch aus.

Discover Airlines und die Schweizer Edelweiss erhalten kontinuierlich moderne Langstreckenflugzeuge. Die Boeing 787 Dreamliner und Airbus A350 setzen neue Effizienzstandards. Diese Investitionen senken Betriebskosten und verbessern die Umweltbilanz.

Nachhaltigkeit prägt die Zukunftsperspektiven Lufthansa Group maßgeblich. Der Konzern investiert massiv in treibstoffeffiziente Flugzeuge. Die A320neo-Familie und A350-900 verbrauchen deutlich weniger Kerosin als Vorgängermodelle.

Sustainable Aviation Fuels (SAF) werden zunehmend eingesetzt. Diese nachhaltigen Kraftstoffe reduzieren CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent. Die Lufthansa Group arbeitet aktiv an der Entwicklung und Verfügbarkeit dieser Technologien.

Digitalisierung treibt die Transformation voran. Lufthansa Systems und Industry Solutions entwickeln KI-basierte Lösungen für Wartung und Betrieb. Predictive Maintenance reduziert Ausfallzeiten und optimiert Flottenverfügbarkeit.

Die Restrukturierung von Eurowings verbessert die Profitabilität im Low-Cost-Segment. Straffere Strukturen und Kostendisziplin steigern die Wettbewerbsfähigkeit. Die Marke positioniert sich klarer gegenüber Konkurrenten wie Ryanair und easyJet.

Ein weiterer Meilenstein ist die Gründung von Lufthansa City Airlines im Jahr 2023. Die Betriebsaufnahme erfolgte im Sommer 2024 als moderne Zubringergesellschaft. Sie hat 40 Airbus A220-300 bestellt, die bis 2031 ausgeliefert werden.

Die A220-Flotte wird die Effizienz auf Regional- und Kurz­strecken revolutionieren und neue Standards für Wirtschaftlichkeit setzen.

Bis zur vollständigen Auslieferung operiert City Airlines mit Airbus A319 und A320neo als Übergangslösung. Diese Flugzeuge stammen aus dem bestehenden Konzernbestand und sichern den reibungslosen Betriebsstart.

Die Zukunftsperspektiven Lufthansa Group umfassen weiteres Wachstum in Asien und Nordamerika. Der Ausbau der Drehkreuze in München und Frankfurt ermöglicht mehr Verbindungen. Die mögliche Aufnahme von ITA Airways in die Star Alliance würde die Allianz weiter stärken.

Das Cargo- und Technik-Geschäft expandiert mit externen Kunden. Lufthansa Technik gewinnt kontinuierlich neue Wartungsverträge mit Fremdairlines. Diese Diversifikation reduziert die Abhängigkeit vom Passagiergeschäft.

Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Konzerngesellschaften nutzt Synergien optimal. Gemeinsame Beschaffung, geteilte IT-Systeme und koordinierte Netzwerkplanung senken Kosten. Die Lufthansa Group positioniert sich als führender europäischer Luftfahrtkonzern mit klarem Fokus auf Premiumqualität, Effizienz und Nachhaltigkeit.

Fazit

Die Lufthansa Group hat sich als größter Luftfahrtkonzern Europa etabliert. Mit über 100.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 37,6 Milliarden Euro im Jahr 2024 zeigt der Konzern beeindruckende Dimensionen.

Die Lufthansa Konzernstruktur basiert auf zwei zentralen Geschäftsfeldern. Im Bereich Passagier-Airlines vereint der Konzern Premium-Carrier wie Lufthansa German Airlines, SWISS, Austrian Airlines und Brussels Airlines. Ergänzt werden diese durch die Point-to-Point-Airlines Eurowings und Discover Airlines.

Das zweite Geschäftsfeld Aviation Services umfasst Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik und LSG Group. Diese Diversifikation schafft stabile Einnahmequellen über verschiedene Marktsegmente hinweg.

Eine Flotte von mehr als 735 Flugzeugen und über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften weltweit unterstreichen die globale Präsenz. Als Gründungsmitglied der Star Alliance profitiert der Konzern von einem Netzwerk mit über 1.300 Destinationen.

Die Zukunft Lufthansa wird durch mehrere Faktoren geprägt. Die Integration von ITA Airways ab Januar 2025 eröffnet neue Wachstumschancen im südeuropäischen Markt. Klimaziele bis 2050 und Flottenmodernisierung stehen im Fokus der strategischen Planung.

Diese Lufthansa Group Zusammenfassung zeigt einen Konzern, der durch starke Marken, klare Strukturen und konsequente Weiterentwicklung für kommende Herausforderungen gut aufgestellt ist.